Norwegen 2012
Testfahrt mit unserem neu umgebauten Landrover in den hohen Norden
21.9. – 18.10.2012

Fähre nach Trelleborg

Wir haben unseren Landy im Jänner gekauft und in den letzten Monaten nach unseren Vorstellungen zum Reisen ausgebaut. Diese Reise sollte uns zeigen, ob wir noch etwas verändern sollten.
Wir waren schon einige Male in Skandinavien, aber haben es noch nie nach Kirkenes geschafft.

Freitag, 21.9. bis Samstag, 22.9.
Da wir schnell in den Norden kommen möchten, fahren wir Autobahn. Das ist zwar sehr unspannend, aber trotzdem die schnellste Art, weiter zu kommen. Wir nehmen die Fähre von Rostock nach Trelleborg und sind am Abend in Schweden.

Polarkreis bei Rovaniemi

Samstag, 21.9. bis Mittwoch, 26.9.
Ohne große Umwege streben wir nach Norden. Obwohl Schweden hier auch sehr schön ist. Das Laub auf den Bäumen hat schon eine schöne Färbung angenommen.
Am Polarkreiscenter in Finnland legen wir einen kurzen Zwischenstopp ein, dann geht’s wieder weiter. Am Westufer des Inari Sees geht es nach Norden zu. Heute, Mittwoch erreichen wir die Grenze nach Norwegen. Ab jetzt schalten wir zwei Gänge zurück…
Kirkenes ist im Herbst ein verschlafenes Örtchen. Wir sind neugierig und fahren weiter zur russischen Grenze. Auch hier ist nichts los.

Pasviktal

Donnerstag, 27.9. bis Sonntag, 30.9.
Wir fahren ins Pasviktal und besuchen das dortige NP-Center. Der aufgestaute Fluß ist hier die Grenze zu Russland. Man befindet sich am westlichen Ende der sibirischen Tundra – hört sich schon gut an, oder? Der Nationalpark war im Reiseführer sehr gut beschrieben, es gibt schönere Gegenden in Norwegen. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden.
Es geht zurück auf die E6, die hier gar nicht mehr so gut ausgebaut ist, wie weiter unten. Aber hierher kommen nicht mehr viele Touristen.

Vardö

Wir lassen uns Richtung Westen treiben, machen einen Abstecher nach Vardö. Die Stadt liegt auf der kleinen Insel Vardøya und ist über einen Tunnel unter dem Eisnmeer zu erreichen. Die Stadt liegt noch östlicher als Istanbul und Kairo. Wir besichtigen in das Fort der Stadt, welches niemals eingenommen wurde – kein Wunder, in dieser Gegend ist auch heute noch nicht viel los . Aber gerade diese Einsamkeit hat immer wieder ihren Reiz für uns. Ganz abgesehen davon, dass Norwegen landschaftlich wirklich schön ist.
Entlang der Barent See fahren wir noch weiter Richtung Hamningberg bevor wir wieder umdrehen.

Eismeerkathedrale - Tromsö

Obwohl wir schon zwei Mal am Nordkap waren, fahren wir auch dieses Mal hin. Wir kennen den Tunnel noch gar nicht, den möchten wir auch einmal ausprobieren. Um diese Jahreszeit sind alle Mauthäuschen geschlossen, wir sind praktisch die einzigen Touristen hier.
Die Insel Mageroya ist bereits leicht angezuckert, die Straße stellenweise etwas eisig. Der Winter ist hier nicht mehr weit.
Ab jetzt geht es nach Süden. In Tromsö besuchen wir die Eismeerkathedrale (dieses Mal hat sie offen) und werden nicht enttäuscht. Typisch nordisch ist sie hell, schlicht und modern, aber sehr schön. Nach einem Rundgang durch die Altstadt fahren wir zum Campingplatz. Leider beginnt es zu regnen. Es wird wohl auch heute nichts mit dem Polarlicht.

Nusfjord

Montag, 1.10. bis Mittwoch, 3.10.
Heute morgen haben wir Eis auf dem Auto. Aber dafür scheint die Sonne und es wird ein herrlicher Tag. Wir handeln uns an der Küste weiter nach Süden. In einem Fjord finden wir ein nettes Platzerl. Da noch Zeit ist, geht Walter fischen. Wir essen aber dann noch etwas anderes, heute waren keine Selbstmörder unterwegs. Dafür haben wir heute sternenklare Nacht. Wir bleiben gaaanz lange auf und hoffen, das Nordlicht zu sehen, aber leider war es vergebens.
Dafür sehen wir am nächsten Morgen Schweinswale im Fjord. Dann geht’s weiter über eine Brücke auf die Vesteralen. Durch einen Tunnel kommt man von dort auf die Lofoten. Diese Inselgruppe fasziniert uns auf jeder Norwegenreise aufs neue und wir werden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Wir finden einen schönen Platz zum Übernachten und Walter fängt sogar unser Abendessen. Mit kleineren Abstechern bis ans Ende nach A. Es ist immer wieder interessant zu sehen, was sich in den Jahren seit unserem letzten Besuch verändert hat. Mittlerweile muss man in Nusfjord Eintritt zahlen – im Sommer. Jetzt nicht, dafür ist fast alles geschlossen… Die Norweger sind sehr geschäftstüchtig.

Fjord in Norwegen

Donnerstag, 4.10. bis Montag, 8.10.
Heute möchten wir mit der Fähre nach Skutvik fahren. Das Wetter ist sehr stürmisch und das Meer aufgewühlt. Wir sind fast die einzigen Gäste an Bord, nur zwei weitere Autos sind am Autodeck. Unser Ziel ist der Tysfjord. Hier soll man Orcas beobachten können. Leider haben wir kein Glück. Wie man uns erzählt, sind heuer die Heringsschwärme noch nicht da, und daher auch noch keine Orcas. Schade. In Ballangen gibt es einen Campingplatz, der ganzjährig geöffnet ist. Er liegt schön am Meer und hat heiße Duschen, ein Genuß!
Das Wetter ist wechselhaft und nachdem es keine Orcas zum Beobachten gibt, zieht es uns weiter in den Süden. Walter fängt wieder einen schönen Dorsch, aber als wir beginnen, unseren Griller auszupacken, kommen dicke schwarze Wolken. Dann essen wir eben heute keinen Fisch… Nudeln sind auch was Feines.

Fjord in Norwegen

Donnerstag, 4.10. bis Montag, 8.10.
Heute möchten wir mit der Fähre nach Skutvik fahren. Das Wetter ist sehr stürmisch und das Meer aufgewühlt. Wir sind fast die einzigen Gäste an Bord, nur zwei weitere Autos sind am Autodeck. Unser Ziel ist der Tysfjord. Hier soll man Orcas beobachten können. Leider haben wir kein Glück. Wie man uns erzählt, sind heuer die Heringsschwärme noch nicht da, und daher auch noch keine Orcas. Schade. In Ballangen gibt es einen Campingplatz, der ganzjährig geöffnet ist. Er liegt schön am Meer und hat heiße Duschen, ein Genuß!
Das Wetter ist wechselhaft und nachdem es keine Orcas zum Beobachten gibt, zieht es uns weiter in den Süden. Walter fängt wieder einen schönen Dorsch, aber als wir beginnen, unseren Griller auszupacken, kommen dicke schwarze Wolken. Dann essen wir eben heute keinen Fisch… Nudeln sind auch was Feines.

Alesund

Dienstag, 9.10. bis Freitag, 12.10.
Auf der E 39 geht’s heute nach Kristiansund. Auf einem schönen Fjell machen wir Pause und trinken Kaffee. Trotz Sonne ist es bitterkalt. Kristiansund ist zu dieser Jahreszeit ein verschlafener Ort, nicht einmal in der Fuzo ist was los. Auf dem Atlantahavsveien geht’s weiter nach Süden. Wir machen einen Abstecher nach Kvernes zur jüngsten Stabkirche (um 1300), leider ist sie geschlossen. Aber die Gegend ist schön. Wir übernachten an der Atlantikküste. In der Nacht kommt heftiger Wind (mit Regen) auf, das Auto wird ganz schön herumgeschaukelt. Erst in Alesund bessert sich das Wetter, wir schaffen einen Stadtrundgang ohne Regen. Wir fühlen uns wohl in dieser Stadt mit vielen Bauten aus der Jugendstilzeit.

Trollstigen

Wir fahren ein Stück zurück bis Andalsnes und zweigen dann Richtung Trollstigen ab. Wir haben Glück, die Straße ist noch offen. Wir sind ganz alleine unterwegs. Über viele Serpentinen schraubt sich die Straße nach oben. Die Sonne scheint und der Schnee glitzert schön. Seit unserem letzten Besuch hier hat sich sehr viel verändert. Die vielen kleinen Souvenirstände sind alle weg, es gibt ein großes modernes Center mit viel Glas, welches jetzt natürlich geschlossen ist. Wer macht denn um diese Zeit in Norwegen schon Urlaub. Ist aber kein Problem für uns. Dass es jetzt einen stylischen Eisensteg mit Geländer zur Aussichtsplattform gibt, war dann doch gut für uns. Wir hätten wegen des vielen Schnees und wegen dem Eis den Aussichtspunkt sonst nicht erreicht.

Sognefjell

Auch der Geirangerfjord ist wie ausgestorben. Er liegt total ruhig in der Herbstsonne, kein einziges Kreuzfahrtsschiff weit und breit. Die Blätter an den Bäumen sind schon schön gefärbt und das Licht ist sehr weich. Ein friedliches Bild. Auf der anderen Seite des Fjordes erwarten uns dann winterliche Straßenverhältnisse. Stollenreifen sind nicht die idealen Winterreifen, aber es geht so. Die Straße auf die Dalsnibba liegt unter einer dicken Schneedecke. Wir fahren weiter Richtung Dombas. Heute Nacht haben wir – 8 Grad, im Auto immerhin noch – 4,7 Grad. Aber in unseren dicken Schlafsäcken ist das kein Problem. Heizen in der Nacht ist für uns kein Thema.
Am nächsten Morgen glitzert und glänzt alles in der Sonne, herrlich. Die Stabkirche von Lom ist natürlich auch geschlossen, deshalb geht’s nach einer Kaffeepause weiter. Da die Straße über das Sognefjell noch offen ist, nehmen wir diese. Die Landschaft zeigt sich von der schönsten Seite, die Straßenverhältnisse sind teilweise tief winterlich. Es ist wunderbar hier. Dann geht’s wieder hinunter. Ins Tal kommt die Sonne nicht mehr hinein, die Schafe stehen auf der gefrorenen Wiese und haben selbst Reif auf dem Fell. Sieht irgendwie bizarr aus. Ein paar Kilometer weiter am Fjord ist man in einer anderen Welt. An den Hängen stehen Bäume im Sonnenschein, an den Ästen hängen noch die roten Äpfel. Man könnte glauben, man ist in Südtirol.

Stabkirche von Hopperstad in Vik

Samstag, 13.10.
Leider ist die Stabkirche von Hoppedal in Vik geschlossen.
Auch über das Vikfjellet ist schon ein bißchen Winter, von den Felsen am Straßenrand hängen wunderschöne Eiszapfen herunter, in denen sich die Sonne spiegelt. Ein grandioser Anblick.
Auf der Hardanger Vidda liegt Schnee, die kleinen Seen sind zugefroren und haben von Schnee und Wind ein schönes Muster erhalten. Die Wolken hängen tief, es schaut nach weiteren Schneeschauern aus. Auch heute schlafen wir wieder bei Minusgraden.

Sonntag, 14.10.
Das Wetter ist nicht auf unserer Seite, dennoch besuchen wir die Stabkirchen von Uvdal, Nore und Rollag. Aber außerhalb der Saison ist alles verschlossen. Der Schneefall geht schließlich in Regen über, wir kommen tiefer hinunter. In Oslo regnet es, aber warm ist es dort nicht. Nachdem wir am Campingplatz eingecheckt haben, fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Es regnet ziemlich, mein Rucksack ist ganz durchnäßt.

Vigeland Park

Montag, 15.10.
Es regnet noch immer. Walter nimmt nur die kleine Kamera mit, ich stecke Ausweis und Geld in die Jacke, dann geht’s wieder in die Stadt. Für Sightseeing ist das Wetter nicht optimal. Aber wir sind ja nicht das erste Mal in Oslo.

Dienstag, 16.10.
Bei dem Wetter hält es uns nicht in Oslo. Aber beim Vigeland Park schauen wir trotzdem noch vorbei. Die Figuren sind immer wieder schön, auch wenn der geschichtliche Hintergrund dazu fragwürdig ist. Im Regen wirkt der Stein noch besser.
Dann hält uns aber nichts mehr. Es geht Richtung Fähre. In Trelleborg regnet es nicht mehr.

Der Landy hat seinen Test sehr gut bestanden. Das heißt, wir können an entferntere Ziele denken….

Skandinavien im Herbst hat seinen eigenen Reiz. Die vielen Farben, die wechselnden Vegetationszonen und das Fehlen der Touristen machen ihn zu eine super Reisezeit. Da wir schon einige Male den Norden bereist haben, war es für uns nicht so schlimm, dass viele Sehenswürdigkeiten zu dieser Jahreszeit nicht geöffnet waren (wir kennen schon vieles). Das nächste Mal fahren wir bestimmt wieder im Spätherbst oder im Frühjahr.