Island
Reise zu einem unserer Traumziele – es hat sich gelohnt!
6.6. – 6.7.2013

Reiseroute Island

Heuer erfüllen wir uns einen lange gehegten Traum. Es geht nach Island!
Donnerstag, 6.6. bis Freitag, 7.6.
Die Anreise gestaltet sich etwas schwieriger. Durch das schlimme Hochwasser sind viele Straßen und auch die Autobahn A3 überflutet. Wir müssen über die A8 ausweichen, die gerade eben beim Chiemsee wieder einspurig freigegeben wurde.
Mit einer guten Zeitreserve kommen wir am Freitag Abend in Hirtshals an. Die Fähre legt erst Samstag mittags ab. Am Campingplatz treffen wir viele interessante Leute.

Torshaven

Samstag, 8.6. bis Montag, 10.6.
Um 12:00 Uhr können wir einchecken, dann beginnt das lange Warten. Ich darf schon auf das Schiff, aber bei den Autos geht nichts weiter. Wir haben eine tolle Kabine in der Mitte des Schiffes am Bug mit Ausblick – ohne dass jemand hereinschauen kann. Der Kapitän verspricht uns eine ruhige Reise und er behält Recht. Noch nie haben wir den Atlantik so ruhig erlebt. Es war ein sehr entspanntes Reisen. Wir fahren relativ nahe an den Shetland Inseln vorbei, die in einem wunderschönen Licht liegen. Nach einem Zwischenstopp in Torshaven geht es an den kleineren Färöer Inseln entlang Richtung Island. Noch eine Nacht, dann haben wir es geschafft.

Strokken

Dienstag, 11.6.
Beim Zoll in Sedisfördür sind wir schnell durch, dann fahren wir erst einmal nach Egilstadir zum Einkaufen. Auf den Hochebenen liegt noch Schnee. Aber die Landschaft fasziniert uns gleich. Der Norden hat für uns immer eine besondere Anziehungskraft. Wir beschließen, unsere Runde auf der Südseite der Insel zu beginnen. Zuerst ein Stückchen Ringstraße, dann aber über den Öxi. Leider ist es nebelig, so dass wir von der herrlichen Landschaft nichts mitbekommen. Wir handeln uns von einem Leitpflock zum nächsten. Am Meer unten ist die Sicht dann wieder besser. Wir machen einen Abstecher zum Leuchtturm Hvalnes und fahren auch nach Strokken. Hier ist der Sand ganz schwarz.

Jökülsarlon

Mittwoch, 12.6.
Nach einigen kleineren Abstechern geht’s zum Jökülsarlon. In diesem Gletschersee schwimmen größere und kleinere Eisberge. Es ist interessant zu beobachten, wenn sich so ein Eisberg plötzlich umdreht. Ein Stückchen weiter beim Meer unten liegen unzählige kleinere Eisberge am schwarzen Sandstrand. Das schaut toll aus. Irgendwann übersehen wir eine Welle und schwupps, sind die Schuhe nass. Da es ohnehin zu regnen beginnt, kehren wir zum Auto zurück.
Im Skaftafjell NP ist das Wetter dann wieder schön. Wir können bei Sonnenschein zum Svartifoss wandern. Das Wasser stürzt hier über schöne Basaltsäulen herunter. Walter schleicht sich an ein Schneehuhn an und kann es aus der Nähe fotografieren.
Immer wieder versuchen wir, auf „F“-Straßen ins Landesinnere zu kommen und immer wieder stehen wir vor versperrten Straßen. Aber es gibt auch entlang der Ringstraße jede Menge zu sehen. Das Wetter wechselt unheimlich schnell, nur die Temperatur ist immer bescheiden. Aber wir sind ja schon froh, wenn es nicht regnet. Obwohl die Nebelfetzen ja auch ihren Reiz in der Landschaft haben.

Gardar

Donnerstag, 13.6.
Nachdem wir uns die Basalthöhle bei Gardar angeschaut haben, nehmen wir die 214 nach Pakgil. Wir sind schwer beeindruckt von dieser unwirklichen Landschaft, hier passen die Nebelfetzen gut dazu. Am Ende der Straße gibt es einen kleinen Campingplatz, wir sind praktisch unterhalb der Katla. Das ist ein ganz eigenes Gefühl. Zu Fuß wandern wir dann noch ein Stück ins Tal hinein, bis wirklich nichts mehr geht.

Gulfoss

Freitag, 14.6. bis Samstag, 15.6.
Das Wetter wird einfach nicht besser. Aber beim Sellalandsfoss wird man ohnehin nass. Hier kann man hinter den Wasserfall gehen.
Die F249 ist offen! Die Piste führt an der Nordseite des Eyjafjallajökull entlang, die erkalteten Lavaströme sind gut zu sehen.
Landmannalaugar ist noch immer nicht erreichbar, schade. Aber im Hochland liegt noch zu viel Schnee, es ist noch alles gesperrt. Immer wieder versuchen wir Straßen in Hochland, aber vergeblich. Es geht an der Hekla vorbei, die wiederum ganz andere Asche ausspuckt, als die anderen Vulkane. Dieser Asche sagt man sogar eine gewisse Heilwirkung nach.
Der Gulfoss ist leicht zu erreichen, daher sind hier auch viele Reisebusse. Der Wasserfall ist aber trotzdem schön.
Es geht weiter nach Geysir, wo der Strokkur in regelmäßigen Abständen ausbricht. Der Boden hier ist schön warm und es dampft aus vielen Löchern.
Weiter geht’s auf die Halbinsel Reykanjes. Gunnuhver gibt es ein Geothermalkraftwerk. Es pfaucht und brodelt an allen Ecken und Enden außerdem riecht es sehr streng nach Schwefel. Ein Stückchen weiter ist die Brücke, die die beiden Kontinentalplatten verbindet. In dieser Gegend suchen wir uns ein nettes Platzerl.

Halgrimskirke (bei Regen)

Sonntag, 16.6.
Leider liegt der Wetterbericht falsch. In Reykjavik ist es naßkalt und windig. So richtig tolles Wetter für eine Stadtbesichtigung halt. Die Halgrimskirke ist eine schlichte und schöne Kirche. Der Ausblick vom Turm wäre bestimmt schön, wenn der Nebel nicht so tief hängen würde. Nach einem Stadtrundgang geht’s dann weiter zum Thingvellir NP. Auch hier ist die Kontinentalspalte gut zu sehen. Die Landschaft hinter den Wolken ist bestimmt sehr schön.
Erst als wir auf der 550 nach Norden weiterfahren, bessert sich das Wetter. Kalisandur ist sehr beeindruckend, keine Vegetation, nur Lavafelder. Trotzdem schön.

Lavahöhle Vigdelmir

Montag, 17.6
Die Sonne scheint! Aber der Wind ist unser ständiger Begleiter. Mit einem Guide erkunden wir die Lavahöhle Vigdelmir. Die Höhe befindet sich in einem 52 km langen Lavastrom. Wir können Stalagtiten und Stalagmiten aus Lava bestaunen. Ganz im Inneren der Höhe gibt es auch Stalagtiten und Stalagmiten aus Eis, die jedes Jahr im Sommer schmelzen. Wir sind noch rechtzeitig da. Die Wände der Höhle sind zum Teil schokoladeartig überzogen. Die Höhe war sehr beeindruckend.

Auf Snaefellsness geht’s vorbei am „Feuerberg“ bei Eldborg, einem 112 m hohen Krater. Die Landschaft wechselt ständig. Die unterschiedlichen Lavaströme und Lavafelder sind faszinierend anzuschauen. Bei Regen wandern wir in eine Schlucht hinein. Hier spaltet sich der Berg auseinander, am Grund fließt ein Bach. Als mir das Furten zu mühsam wird, drehen wir wieder um. Hier ist die Lava grün bewachsen.
In der Nacht sehen wir dann sogar einen Polarfuchs. Aber leider bin ich so verschlafen, dass das Foto nicht scharf wird.

Tordalke

Dienstag, 18.6. bis Mittwoch 19.6.
Wir umrunden die Halbinsel fertig und peilen unser nächstes Ziel an – Latrabjarg. Am Abend machen wir noch einen schönen Spaziergang am Strand – bei Sonnenschein, aber die Temperaturen laden absolut nicht zum Baden ein.
Wir haben Glück, am nächsten Morgen scheint die Sonne. Also schnell hinauf zu den Klippen. Wir sind dort noch ganz alleine und können wirklich schöne Aufnahmen von den verschiedenen Vögeln machen. Als wieder Nebel einfällt, wandern wir zurück zum Auto, da kommen dann auch die anderen Touristen. Manchmal braucht man eben Glück.
Als nächstes steuern wir den Dynjandi-Wasserfall an. Es ist dies der größte Wasserfall der Westfjorde. Unten ist er etwa doppelt so breit wie oben und stürzt über viele Stufen ins Tal hinunter.
Aus Zeitgründen fahren wir aber die Westfjorde nicht aus, wir möchten ja eigentlich ins Hochland.

Tordalke

Donnerstag, 20.6.
An der Nordküste fahren wir aber trotzdem den einen oder anderen Finger aus, bevor wir die einfachste aller Hochlandpisten fahren – nach Hveravellir. Hier merkt man wirklich, wie dünn die Erdkruste ist. Aus Fumarolen zischt heißer Dampf heraus, der Boden ist sehr warm, überall brodelt es. Bis spät in die Nacht genießen wir den HotPot.

Landmannalaugar

Freitag, 21.6. bis Sonntag, 23.6.
Endlich ist eine Zufahrt nach Landmannalaugar offen! Durch interessante Lavaformationen geht’s an der Hekla vorbei. Die schaut so harmlos aus, in Wirklichkeit gehört sie zu den aktivsten Vulkanen von Island. Die Berge in Landmannalaugar sind farbig, das Tal selbst ist grün. Auch hier gibt es eine heiße Quelle. Mit einem Schlauch, mit dem kaltes Wasser aus dem Bach daneben hereingeleitet wird, kann man die Temperatur regeln. Wir sitzen bis spät in der Nacht im Becken und plaudern mit anderen Reisenden.
Auch die F 225 ist schon offen, auf dieser landschaftlich viel schöneren Strecke geht’s wieder hinaus. Das Hochland gefällt uns sehr gut und wir befahren alle Straßen, die schon offen sind. So geht es kreuz und quer, einmal nach Osten, einmal nach Süden,…Natürlich besichtigen wir auch das Freilichtmuseum Glaumbaer, dann geht’s zur Nordküste weiter.

Aldejarsfoss

Montag, 24.6.
Akureyri ist der größte Ort im Norden Islands, aber durchaus noch überschaubar und nett. So nett, dass sogar an manchen Ampeln rote Herzerl leuchten.
Es geht weiter zum Godafoss, der mich ein wenig an die Niagarafälle erinnert, natürlich sehr viel kleiner. Da die Sonne scheint, machen wir eine kleine Erkundungstour. Dann geht’s zum Aldejarsfoss weiter. Dieser Wasserfall ist sehr beeindruckend mit Basaltsäulen und schönen Formationen. Wir wandern flußaufwärts und kommen zu einem weiteren Wasserfall. Bei Sonnenschein ist alles noch beeindruckender. Wir drehen aber trotzdem um, irgendwie trauen wir dem Wetter nicht. Ein Kaffee geht sich in der Sonne noch aus, aber dann fegt ein Hagelsturm über uns hinweg. Dann kommt die Sonne wieder.
Es ist schon verrückt, um 23:15 Uhr steht sie noch hoch oben, um 2:00 Uhr gibt’s ein tolles Morgenrot. Da ist es ja fast schade, wenn man schlafen geht.

Aldejarsfoss

Dienstag, 25.6.
Da die Piste nur bis hierher offen ist, geht’s den selben Weg zurück. Unser Ziel ist Husavik. Von dort kann man eine Walsafari machen. Es ist nicht unsere erste Walsafari, aber unsere erste mit einem Zodiac. Auf diesem Boot haben nur 12 Passagiere Platz. Jeder bekommt einen Wärmeanzug und einen Lifebelt. Es herrschen optimale Bedingungen. In der Bucht von Husavik gibt es eine kleine Insel – Puffin Island – hier brüten 250.000 Puffins. Ganz langsam schleichen wir uns an. Der Himmel und das Wasser sind voll von diesen hübschen Vögeln. Erst dann geht’s zu den Walen. Wir haben riesiges Glück und sehen sehr viele Buckelwale. Einige sind ganz nah an unserem Boot, keine 5 m entfernt! Ein tolles Erlebnis! In einiger Entfernung sehen wir auch Minkwale. Bei der Rückfahrt zeigt uns dann der Kapitän, was die beiden 400 PS starken Außenborder so können. Mit 50 Knoten! zischen wir übers Wasser. Das ist geil!
Es geht weiter zum Myvatn. Er heißt nicht um sonst Mückensee. Hier gibt es Millionen von Zuckmücken. Diese stechen zwar nicht, aber klettern und fliegen in jede Öffnung. Auch das ist unangenehm. Der Myvatn ist ein Vogelparadies und kann auch mit geologischen Besonderheiten trumpfen. Die Campingplätze in dieser Gegend sind echt teuer. Dann eben nicht, es gibt so viele schöne Platzerl und die kosten nichts.

Aldejarsfoss

Mittwoch, 26.6.
Der Dettifoss ist unser nächstes Ziel. Über 45 m stürzt das Wasser in die Tiefe. Obwohl der Parkplatz und die Straße dorthin gut ausgebaut sind, sind fast keine Leute unterwegs. Vielleicht wegen dem Wetter? Aber das wechselt in Island immer sehr schnell, und der Wind bläst ohnehin ständig. Wir fahren weiter nach Norden, möchten zu einem im Reiseführer beschriebenen Vogelfelsen, finden ihn aber nicht. Über eine üble Wellblechpiste kommen wir jetzt noch einmal von der anderen Seite zum Dettifoss.

Askja

Donnerstag, 27.6.
Die F 88 ist offen! Unsere Vorräte sind aufgefüllt, der Tank voll, es kann losgehen. Die Landschaft wechselt ständig, wir sind total begeistert. Herdubreid hebt sich markant von der Gegend ab. Immer wieder müssen wir furten. Bei einer Furt ist sich Walter nicht sicher und geht zuerst einmal durch. Bei diesen Temperaturen ist er nicht zu beneiden. Aber es geht sich aus, wir können weiter. Die Lavawüste wechselt ständig ihr Gesicht, die Piste ebenso. Das Fahren ist total lustig hier. Die Piste zum Parkplatz der Askja ist nur ein Stück befahrbar, es geht durch hohe Schneewände, irgendwann ist Schluss. Ich koche noch schnell einen heißen Tee, dann wandern wir los. Unser Ziel ist der Kratersee. Der große Kratersee ist zugefroren, der kleine ist mit warmen Wasser gefüllt und offen. Theoretisch könnte man darin baden. Aber bei der Schneelage gibt es keine Möglichkeit hinunterzukommen. Außerdem bricht jetzt ein Schneesturm los und wir müssen schauen, dass wir den Weg zurück wieder finden.
Die Wanderung durch die Schlucht zur Lavahöhle ist leider nicht möglich, der Bach ist zu hoch und wir fahren weiter. Die Piste Richtung Süden ist noch immer gesperrt.

F335

Freitag, 28.6
Der Wettergott hat kein Einsehen mit uns, es schüttet. Trotzdem fasziniert uns die Gegend.
Gemütlich fahren wir weiter – Richtung Krafla. Die Lava hier ist noch sehr jung. Das letzte Kraflafeuer war von 1985 bis 1995. Die Formationen, die dadurch entstanden sind, beeindrucken uns sehr.

Samstag, 29.6.
Uns zieht es wieder ins Hochland. Wir nehmen noch einmal die F 35, zweigen dann aber auf die F335 ab – 14 km herrlichste 4×4 Piste. Dieses Tal gehört uns heute ganz alleine.

Hochland

Sonntag, 30.6. bis Mittwoch, 3.7.
Es geht zurück und weiter nach Süden. Dann tauchen wir abermals ins Hochland ein. Wir nehmen die F 210. Die Landschaft ist wie immer herrlich und sehr abwechslungsreich. Den einen oder anderen Abstecher probieren wir aus und treffen in dieser Gott verlassenen Gegend dann sogar einen Österreicher, der alleine mit seinem Allradler unterwegs ist. Nach einem Tratscherl kehren wir wieder zurück zur „Hauptstraße“.
Wir bleiben einige Tage in dieser Gegend, es ist einfach herrlich. Die Piste, die zum Teil anspruchsvollen Furten, die wunderschönen Lavaberge und Formationen. Es passt einfach alles.
Schließlich müssen wir ans Heimfahren denken. Es geht zurück zur Ringstraße. Dieses Mal scheint die Sonne und wir erleben die Landschaft ganz anders als auf der Hinfahrt. Den einen oder anderen Abstecher gönnen wir uns aber trotzdem noch.
Als wir dann aber schon auf Seydisfödür hinunter schauen können, bleiben wir noch einmal stehen. Wir wollen einfach noch nicht nach Hause. Die Insel ist so faszinierend! Schließlich müssen wir doch weiter. Der Campingplatz ist gut gefüllt, alle wollen morgen aufs Schiff.

Islandpferde

Donnerstag, 4.7. bis Samstag, 6.7.
Es ist sehr stürmisch. Das Schiff legt mit Verspätung ab. Als wir dann auf das offene Meer hinaus kommen, zeigt sich der Atlantik von seiner rauen Seite. Bis Freitag Nachmittag wird das auch so bleiben. Das hat den Vorteil, dass es im Speisesaal kein Gedränge wie sonst gibt. Die Leute haben anscheinend keinen Hunger… Erst am Freitag Abend ist der Speisesaal wieder gut gefüllt, das Meer hat sich beruhigt. Samstag Mittag legt das Schiff in Hirtshals an.

Ein wunderschöner Urlaub ist somit zu Ende, es wird nicht unsere letzte Reise nach Island gewesen sein….